75. Posaunenchorjubiläum 2011

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Am 17. September war es endlich so weit: etwa eine halbe Stunde vor Beginn der auf 11 Uhr festgesetzten Probe trudelten die ersten Teilnehmer am Jubiläum des Posaunenchores Gebesee ein. Bläserinnen und Bläser aus Erfurt, Erfurt-Gispersleben, Herbsleben, Oldisleben, Dresden, Hemleben, Ramsla, Krippehna und natürlich aus Gebesee stürzten sich unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor und Landesposaunenwart Matthias Schmeiß aus Zella-Mehlis auf die Feinheiten des für diesen Festtag vorgesehenen Programmes. Zwei intensive Blaseinheiten von 90 bzw. 75 Minuten machten uns Blechbläser fit für die Feierstunde um 17 Uhr in der St. Laurentiuskirche zu Gebesee.

Zwischendurch ein leckeres Mittagessen im Ratskeller und natürlich auch wohlschmeckenden Kaffee und Kuchen unter dem freien Himmel des Pfarrgrundstückes. Die Bläser reihten sich fröhlich ein unter die Gäste des gleichzeitig stattfindenden Gemeinde- und Weinfestes der Kirchge-meinde Gebesee. Viele fleißige Bäckerinnen, Kaffeekocherinnen und Bedienerinnen hatten ganze Arbeit geleistet! Das Wetter hielt und es war für alle erfreulich angenehm warm. Als dann nach erstem Stillen des Kaffeedurstes die anwesenden über 30 Bläser Volkslieder zur Unter-haltung spielten, stieg die Stimmung weiter. Dazu kam, dass die gerade frisch vom Weinstock am Eingang der St. Laurentiuskirche geernteten Weintrauben einfach wunderbar schmeckten! Ein gespielter Loriot-Sketch rundete diesen Teil des Festes bestens ab. Dann begann die Feierstunde mit Musik.

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So ein Fest geht nicht ohne Rückblick auf die Gründung des Posaunenchores Gebesee vor 75 Jahren, seine Neugründung nach dem Krieg, die Tiefpunkte und Höhepunkte des Chores und schließlich ein kurzer Abriss über den derzeitigen Chor und seine vielfältigen Aktivitäten mit z. B. 47 Chorproben, 21 Auftritten und 113 Ausbildungsstunden für Anfänger und Jungbläser per 2010. Gerade Letzteres hat dazu geführt, dass der Chor derzeit schon fast wieder so viele Mitglieder hat, wie seinerzeit zur Gründung und das völlig ohne Profi-Kantor! Die Feierstunde war gut besucht. Gleich im Eingangsbereich lagen einige noch vorhandene alte Instrumente aus der Gründungszeit zur Ansicht – heute leider nur noch zum Teil blasbar: Eine Posaune, die man kaum ziehen kann, zwei nicht ganz stimmreine Tenorhörner in Trompetenbauweise, ein Tenorhorn, bei dem man das tiefe B nicht blasen kann, ein Piston, bei dem alles auseinander zu fallen droht und eine völlig verrottete aber durchaus noch immer beeindruckenden Tuba.

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Während der Feierstunde gab es nicht nur die Urkunde für 75 Jahre Bestehen des Gebeseer Posaunenchores, sondern auch eine ganz besondere Ehrung: Martin Steiger, einer der Neugründer des Posaunenchores Gebesee nach dem Krieg, beendete an diesem Tag seine bläserische Laufbahn. Für seine Aktivitäten in den Posaunenchören Gebesee, Blankenhain, Weimar-Schöndorf und Oldisleben über 56 Jahre, für ebensolche im Posaunenrat der Thüringer Landeskirche zum Lobe Gottes, zu seiner und unserer Freude erhielt er die höchste Auszeichnung des Posaunenwerkes der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, die Kuhlo-Medaille und endlich die Blumen, die er sich immer schon gewünscht hatte!

Nicht nur der engagierte Jubiläumschor bekam etwas zu tun, sondern auch die versammelte Festgemeinde beim Singen von drei Chorälen, eines schönen Kanons zur diesjährigen Jahreslosung und des abschließenden Segenswunsches. Mit den schottischen Klängen des Stückes „Highland Cathedral“ endete diese wunderbare Feierstunde und alles folgte nunmehr gern den ehrlichen Worten eines kleinen Jungen von mittendrin: Wann ist das hier zu Ende? Ich will eine Bratwurst!

Draußen stellten wir fest, dass es während der Feierstunde geregnet hatte, doch dafür hatte der Mann unserer Pfarrerin in weiser Voraussicht bereits eine große Plane vorbereitet, so dass das Fest zwar beengter, doch genauso fröhlich weitergehen konnte, wie bislang. Bratwürste warteten tatsächlich bereits in großer Zahl auf hungrige Mägen, hervorragend gebräunt von fachkundiger Hand, aber auch ein gesponsertes überaus leckeres Spanferkel, verbreitete seine Düfte. Dazu verschiedene Salate, belegte Brote und Käsespezialitäten. Auch der geschenkte Wein schmeckte vorzüglich! Bevor es völlig dunkel wurde, waren sodann noch einige Daten aus den Texten während der Feierstunde den Gedächtnissen zu entreißen, was sich als gar nicht so einfach heraus stellte. Die besten hatten tatsächlich alle Fragen richtig – eine tolle Leistung! Dafür gab es grünpflanzige, marmeladige und gedruckte - natürlich gesponserte - Preise. Trotz Dunkelheit saßen kerzenbeleuchtet noch lange hartnäckige Trüppchen gut gelaunt beieinander und ließen ein Posaunen-, Gemeinde- und Weinfest Revue passieren, welches in seiner Leichtigkeit nicht viel schöner hätte sein können!

Danke noch einmal an alle, die Ihr bester Laune gekommen seid, sowie an alle, die Ihr geholfen habt, dass es so schön werden konnte! Wir freuen uns schon auf die nächsten Höhepunkte!

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